Donnerstag, 18. April 2024

Sportmedizin | Bestes Rezept bei Heuschnupfen: schwimmen gehen!

Die gute Nachricht: Schwimmen hat sich gerade bei Heuschnupfen als besonders vorteilhafter Sport erwiesen. Doch was müssen Schwimmer mit juckenden Augen und verstopfter Nase beachten?

Silke Insel /spomedis Schwimmen kann die Auswirkungen des Heuschnupfens lindern.

Zum einen ist die Pollenbelastung in einer Halle oder selbst im Freien an Pool oder Meer stark herabgesetzt. Das liegt an der reinigenden Wirkung durch aufspritzendes Wasser. „Andererseits bieten sich hier besondere Vorteile für alle Pollenallergiker, die gleichzeitig an allergischem Asthma leiden: Durch die hohe Luftfeuchtigkeit direkt über der Wasseroberfläche können sich die Schleimansammlungen in den Bronchien gut lösen und die Atmung wird spürbar erleichtert“, erklärt Prof. Dr. Ludger Klimek, Leiter des Allergologiezentrums in Wiesbaden.

Unterstützung der Atemmuskulatur

Ein weiterer Grund für den positiven Effekt des Schwimmsports: Durch die Bewegung im Wasser wird die Atemmuskulatur unterstützt und die allgemeine Ausdauer trainiert – ein wichtiger Zugewinn bei jeder allergischen Atemwegserkrankung. Wer als Allergiker regelmäßig Schwimmen geht, hilft einem Anstrengungsasthma vorzubeugen und kann letztlich genauso leistungsfähig sein wie ein Gesunder. „Durch das regelmäßige Ausdauertraining wird die Atemtiefe erhöht und die Atemfrequenz verringert. Auch andere körperliche Belastungen können somit letztlich mit einem viel geringeren Aufwand an Atemarbeit erbracht werden.“

Hilfe durch Antihistaminika

Um die Beschwerden des Heuschnupfens zu lindern, gibt es mittlerweile eine Vielzahl moderner Arzneimittel (zum Beispiel Antihistaminika). „Moderne Antiallergika sind schnell wirksam, machen nicht müde, sind sehr gut verträglich und einfach anzuwenden“, erklärt Klimek. Örtlich wirksame Kortisonpräparate für Nase, Lunge und Haut gehören zu den wirksamsten Antiallergika.

Leider bestehe oft eine Furcht gegenüber der Anwendung. Dabei gebe es neue Präparate, die kaum noch etwas gemeinsam mit den herkömmlichen Kortison-Arzneien haben. „Sie wirken nur dort, wo sie wirken sollen, nämlich auf der Nasenschleimhaut, und sind auch als Langzeittherapie sehr gut geeignet“, sagt Klimek. Für Linderung kann auch eine Nasendusche sorgen. Mit einer warmen Lösung aus Salzwasser werden hier die Pollen aus der Nase gespült.

Peter Jacob
Peter Jacob
Mit sechs hieß es für den kleinen Peter schwimmen lernen - falls er mal ins Wasser fällt. Inzwischen ist er groß und schwimmt immer noch jede Woche. Mal mehr, mal weniger, meistens drinnen und manchmal draußen. Und immer mit viel Spaß und Leidenschaft.