Dienstag, 19. März 2024
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Brett vor dem Kopf? Trainingsideen mit dem Kickboard

Haben Sie diese Trainingseinheit der Woche absolviert? Dann werden Sie möglicherweise erstaunt gewesen sein, mit welch vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ein einfaches Trainingsmittel wie das Schwimmbrett auftrumpfen kann. Und eine weitere gute Nachricht schließt sich an: Es gibt noch viel mehr Ideen, die Ihr Training bereichern können.

Christian Reichert
Frank Wechsel / spomedis Auch für Topschwimmer wie Christian Reichert gehört das Schwimmbrett wie selbstverständlich mit zum Training.

Dabei ist das Schwimmbrett exemplarisch zu nennen, weil es dank der auftriebsstarken Wirkung nicht nur für das Erlernen oder Optimieren der Beinarbeit zum Einsatz kommen kann. Beginnt man selbst beim originären Einsatzbereich, nämlich als Auftriebshilfe des Oberkörpers, um sich voll auf die Beinarbeit konzentrieren zu können, finden sich schon hier unterschiedliche Ansätze.

Effektives Widerstandstraining

Im leistungssportlichen Bereich kann das Brett durch das senkrechte Stellen ins Wasser zu einem sehr wirksamen Widerstandstraining genutzt werden. Je nachdem wie tief Sie das Brett ins Wasser “stechen” umso größer wird der erzeugte Widerstand. Damit können Sie die Effektivität und die Wirksamkeit der Beinarbeit deutlich erhöhen. Dabei reicht die Palette der Möglichkeiten von kurzen 15-Meter-Sprints bis hin zu 50-Meter-Testserien.

arena Kickboard "Pro" 2
Silke Insel / spomedis Arme auf dem Brett: Nur eine von vielen Möglichkeiten, das Schwimmbrett im Training einzusetzen.

Eine weitere Variation, die vor allem auf das Wassergefühl und die koordinativen Fähigkeiten abzielt, ist das einarmige Schwimmen am Brett. Häufig beim Erlernen des Armzugs und der Koordination der Seitatmung beim Kraulschwimmen eingesetzt, kann diese Grundübung auch im gehobenen Leistungsbereich durchaus einen neuen Reiz produzieren. So kann das einarmige Schwimmen in Kraul- oder Brustlage, auch in Kombination mit Finger- oder Handpaddles, die Sensibilität der Armbewegung durchaus neu beleben.

Für die Verbesserung der Wasserlage und der Stabilität des Rumpfes kann das Schwimmbrett als sichtbares Zeichen der erfolgreichen Ausübung diverser Übungen genutzt werden. Schwimmen Sie doch mal 25 Meter mit der Aufgabe, das Brett zu keinem Zeitpunkt das Wasser berühren zu lassen. Das können Sie einerseits ausschließlich mit der Durchführung der Beinarbeit machen und dabei das Brett in der Luft halten. Sie können die Aufgabe aber auch erschweren, indem Sie die Armarbeit wechselweise hinzunehmen oder die 25er als Intervall schwimmen. Auch das Führen des Bretts über 25 Meter unter der Wasseroberfläche erfordert besonderes Geschick, das durchaus zu besseren koordinativen Fähigkeiten führen kann – oder zumindest zu einer feineren Wahrnehmung. Damit erhöht sich der Schwierigkeitsgrad und das Brett wird plötzlich zum vielfältigen Trainingspartner.

Brett vor dem Kopf?

Als Auftriebshilfe für die Beine kann das Schwimmbrett zudem als Pull-Buoy-Ersatz auftrumpfen. Klemmen Sie das Brett zwischen die Beine, können Sie schnell und ohne Verzögerung zwischen Arm- und Beinarbeit und diversen Intensitätswechseln variieren. So können Sie 50-Meter-Serien mit der wechselweisen Vorgabe von 15 Meter Beine-Sprint und 35 Metern Kraul-Arme locker schwimmend sowie im folgenden Intervall in umgekehrter Folge sehr punktuelle Belastungen setzen.

Weitere Einsatzzwecke eröffnen sich, wenn Sie das Brett an verschiedenen Punkten der Beine, vom Sprunggelenk bis in den Schritt, als Auftriebshilfe einsetzen. Je tiefer in Richtung Sprunggelenk das Brett geklemmt wird, umso stärker müssen der Rumpf und die Beine aktiviert werden, um die Wasserlage stabil und gerade zu halten. Der Kreativität sind also fast keine Grenzen gesetzt. Und dann heißt es: Man muss das Brett nicht immer nur vor dem Kopf führen, um es gezielt und variabel im Training einzusetzen.

Holger Lüning
Holger Lüninghttps://holgerluening.de/
Holger Lüning ist Sportwissenschaftler und Schwimmtrainer mit rund 30 Jahren Erfahrung im Hochleistungssport. Er schwamm er in der Bundesligamannschaft des EOSC Offenbach und gewann im Masterbereich zahlreiche Meistertitel.
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